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Lexikalische Aspekte der Linkgestaltung

Leser im WWW scannen den Text eher, als daß sie Wort für Wort lesen. Zu den scannbaren Schlüsselreizen gehören auch durch Farbe und Unterstreichung hervorgehobene Worte (i.e. Links). Im Falle des Browsens (das Ziel einer Suche ist nicht genau bekannt, ein Dokument wird deshalb nach relevanten Informationen durchsucht) sind Verweise also besonders hilfreich. Links sollten aus diesem Grunde unabhängig vom umgebenen Text, d.h. selbstbeschreibend, sein.
Das Ausweisen eines ganzen Satzes oder Textabschnittes als Link führt zu Unübersichtlichkeit, vor allem, wenn er über mehrere Zeilen führt. Besser ist es, nur ein Schlüsselwort oder eine aussagekräftige Wortgruppe als Link zu kennzeichnen.

Typografische Aspekte

Um Hierarchieebenen zu verdeutlichen, können Links z.B. in der Schriftgröße, Fettdruck, Einrückung etc. unterschieden werden. Auch vorangestellte Buttons können durch Größe oder Farbsättigung verschiedene Ebenen symbolisieren. Auf unterschiedliche Farben sollte hier verzichtet werden, es gibt keine natürlichen und allgemein anerkannten Farbhierarchien!

Verweise, die überhaupt nicht als solche erkannt werden, werden natürlich nur mit geringer Wahrscheinlichkeit bemerkt und verfolgt. Deshalb ist die Darstellung eines Links im WWW quasi standardisiert:
Ein textueller Link soll sich durch Farbe und Unterstreichung vom umgebenden Text abheben. Abweichungen von dieser Regel sollten sehr überlegt geschehen. Wichtig ist dann v.a., für die noch nicht verfolgten Links eine auffälligere Farbe zu verwenden als für die schon besuchten Links.

Noch eine Anmerkung von Jakob Nielsen (1995), Seite ...:

It is possible to use the Guide method of providing feedback by changing the shape of the cursor when it is over an anchor. But that method should still be supplemented with some visual indication of the location of the anchor since users will otherwise be reduced to playing mine sweeper with the mouse to discover the active areas of the screen.
Unfortunately the highlighting of anchors conflicts with the use of emphasis in the running text. Traditionally writers have used typographical notation like italic or boldfaced to indicate various forms for emphasis or special purposes text like quotations, and we would like to keep these capabilities for hypertext authors.

Nur im Falle eines spielerischen Erkundens eines Hypertextes sind nicht erkennbare Links erlaubt und sogar gefordert. Wenn Hypertext aber zur Informationsvermittlung oder -gewinnung eingesetzt wird, sollte das Erreichen eines Zieles mit dem geringsten Aufwand verbunden sein.

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Marian Gunkel, 30.06.1998