Mensch-Maschine-Schnittstellen für Ältere

Spezifische Probleme des Alterns – wie lebt und arbeitet unsere Zielgruppe?
- Kognitive Besonderheiten -

 

Reaktionsverzögerungen/Aufmerksamkeit

Im Vergleich zu Jüngeren wird die Entscheidungszeit länger, je komplexer die Situation ist. Es kommt zu Verzögerungen in der Enkodierung von Information und der Wahl einer Antwort bzw. einer Alternative.
Allerdings kompensieren Ältere dies sehr gut: sie sind akkurater und greifen mehr auf Erfahrungen zurück. Weniger Altersunterschiede sind bei verbalen Antworten (vgl. mit manuellen Antworten) gemessen worden.

Wahrnehmungsfähigkeiten

Ältere sind zunehmend unflexibler und langsamer in ihrer Wahrnehmung (Erkennung eines Buchstabens ist ca. 15 ms länger als bei Jüngeren). Sie haben auch Schwierigkeiten, unvollständige Objekte zu erkennen.

Gedächtnis- und Lernleistungen

Im Unterschied zu Jüngeren werden im ikonischen Gedächtnis visuelle Informationen langsamer gelöscht, im echoischen Gedächtnis zerfallen akustische Reize schneller. Dies hat u.a. Auswirkungen auf die Interaktion mit Maschinen (Signaldetektion!).
Die Arbeitsspeicherkapazität wird erst ab ca. 80 Jahren geringer. Enkodierungs- und Verarbeitungsprozesse fallen Älteren schwerer. Auch Lernleistungen nehmen ab.

Viele Verluste werden durch Leistungen auf anderen kognitiven Gebieten kompensiert!

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Marian Gunkel, 02. April 1999