Software-Ergonomie in mittelständischen Unternehmen

- eine Ausstellerbefragung auf der CeBIT '96 -

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Auswertung & Ausblick
    Die unserer Untersuchung zugrundeliegende Annahme war, daß mittelständische Firmen relativ zu wenig Arbeitskraft und Zeit in die Oberflächengestaltung ihrer Software investieren. Weiterhin nahmen wir an, daß der Kenntnisstand über Software-Ergonomie hier zu niedrig ist, um für die Benutzer dieser Software zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen.

    Diese Hypothesen stützten sich

    a) auf die Beschränkungen durch die geringe Firmengröße und

    b) auf eine Befragung aus dem Jahre 1991 (Beimel, Hüttner & Wandke, 1993). Diese offenbarte viele Mängel bei der Gestaltung der Benutzeroberflächen in kleinen und mittelständischen Unternehmen.

    Das Ergebnis unserer Untersuchung zeichnet im Vergleich dazu ein positiveres Bild. Erklärungsansätze dafür sind zum einen, daß nur Firmen auf der CeBIT vertreten sind, die es sich finanziell und von der Qualität ihrer Produkte her leisten können. Zum anderen entwickelte sich die gesamte Computerbranche in den letzten Jahren extrem schnell.

    So erfaßte unsere Untersuchung erstmals seit fünf Jahren neue Daten zu diesem Thema in Deutschland.

    Die Fragestellung war im Vergleich zu 1991 verändert.

    Durch die Einbeziehung eines Fünftels der ausstellenden mittelständischen Firmen gelang es uns, eine große Stichprobe zu erfassen. Erfreulich war die breite Akzeptanz für unser Anliegen bei den interviewten Ausstellern.

    Bei der Interpretation der Daten sollte berücksichtigt werden, daß die Interviewpartner zum Verkaufen und Präsentieren auf der CeBIT waren und sich möglicherweise dementsprechend darstellten. Ihre Angaben sind aufgrund der Interviewsituation ungeprüft. Nachfragen stellten wir kaum, da auf der Messe keine Zeit dafür blieb. Außerdem ließ die gedrängte Vorbereitung wenig Zeit für eine ausreichende Interviewerschulung.

    Um die weitere Entwicklung in der Qualität der Oberflächengestaltung zu verfolgen, könnte sich in wenigen Jahren eine Nachfolgeuntersuchung anbieten. Dafür sollte die Firmenauswahl nochmals überdacht werden (Messesituation?). Eine gründliche Interviewerschulung wäre dann im Vorfeld nötig. Eine Überprüfung der Richtigkeit der Firmenangaben könnte durch eine Gegenüberstellung von entsprechenden Kundenangaben erreicht werden.

    Zusammenfassend läßt sich sagen, daß eine weitere Entwicklung bei der Gestaltung benutzerfreundlicher Softwareoberflächen wünschenswert ist. INRA kann dazu einen Beitrag leisten. Diese Software empfiehlt sich besonders, da Programmierer, wie die Untersuchung zeigte, in der Regel Fachliteratur als Hilfsmittel ablehnen.




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http://amor.rz.hu-berlin.de/~h0444juz/psycho/auswert.htm
Marian Gunkel, 24.2.99